Zur diesjährigen Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr versammelten sich am vergangenen Freitag in der Feuer- und Rettungswache in Breckerfeld rund 80 aktive Kameraden und Mitglieder der Ehrenabteilung, neun Mitglieder der Jugendfeuerwehr und diverse Gäste aus den verschiedenen
Bereichen in Breckerfeld (Kirche, DRK, Polizeidienst, Wald und Forst) und Vertreter aus Feuerwehren der umliegenden Städte, sowie Bürgermeister André Dahlhaus, Ordnungsamtsleiter Dirk Müller und der Stellvertretenden Kreisbrandmeister, Christian Zittlau.
Andreas Bleck, der Leiter der Feuerwehr Breckerfeld, begrüßte alle Anwesenden und bedankte sich für die im vergangenen Jahr geleisteten Einsätze. Ernst Otto Fischer, der Vertreter der heimischen Presse, wurde besonders für die gute Zusammenarbeit gedankt. Im vergangenen Jahr gab es auch
immer eine gute und faire Berichterstattung – Fake News seien nicht zu erwarten. Zu Ehren der drei im vergangenen Jahr verstorbenen Kameraden erhoben sich alle von ihren Plätzen.
Bürgermeister André Dahlhaus überbrachte in seinen Grußworten den Dank für die geleistete Arbeit im Namen von Rat und Verwaltung und aller Bürgerinnen und Bürger der Hansestadt. Das Jahr 2016 war etwas Besonderes. Es gab einen Führungswechsel in der Wehr. Norbert Lohoff und Rudi Lemke
wurden von Andreas Bleck und Hendrik Binder abgelöst. Der Bürgermeister betonte, dass das Jahr auch aus feuerwehrtechnischer Sicht schwierig gewesen ist. Die mentale Verarbeitung von einigen Einsätzen ist sehr wichtig. Die seelsorgerische Betreuung ist zum Glück abgesichert. Ein Dank ging hier in Richtung Pfarrer Diehl, dass dies auf die Beine gestellt wurde. Das Markenzeichen der Feuerwehr ist ihre Professionalität, die André Dahlhaus in Breckerfeld sieht. Auch die technischen Voraussetzungen müssen stimmen. Im vergangenen Jahr wurde ein Anbau in Eigenleistung an das
Gerätehaus in Delle gesetzt. Hier halt der Dank des Bürgermeisters allen helfenden Kameraden für ihren dortigen Einsatz. Neben der guten technischen Ausstattung muss auch die personelle stimmen.
Hierfür gibt es eine neue Werbekampagne vom Verband der Feuerwehr des Landes NRW – Feuerwehrehrensache. Als Anerkennung gab es im Jahr 2016 zum ersten Mal einen Gutschein für alle Kameradinnen und Kameraden, die im Rahmen der Weihnachtsfeiern überreicht wurden. Die bereit gestellten Mittel hierfür wurden für das laufende Jahr erneut zugesichert. André Dahlhaus beendete seine Grußworte mit dem Dank für die geleistete Arbeit und das Engagement und dem Wunsch, dass
alle immer gesund und heil nach Hause kommen.
Christian Zittlau, Stellvertretender Kreisbrandmeister, überbrachte die Grußworte des Kreisfeuerwehrverbandes und des Kreisbrandmeisters. In seinem Rückblick fand das neue
Brandschutzgesetz Erwähnung, was Anfang 2016 in Kraft trat. Eine neue Laufbahnverordnung ist derzeit in Arbeit. Als weiteren Zukunftsausblick erwähnte er die voranschreitende Planung des
Gefahrenabwehrzentrums. Die Kampagne zur Feuerwehrehrensache sei ein guter Weg und solle von allen Wehren zur Mitgliederwerbung genutzt werden. Alle müssen ihre Leistung bringen und so wunderte sich Christian Zittlau, dass einige Bewerber für den aktiven Dienst nicht die Eingangsuntersuchung nach G26 bestehen könnten. Denn er sieht es als sinnvoll an, dass jeder Kamerad tauglich ist und es auch das Ziel von Neubewerbern sei, vorn mit dabei zu sein im
Brandeinsatz. Die Fort- und Weiterbildung der aktiven Mitglieder sieht er ebenso als selbstverständlich an. Hier sollte jeder danach streben und entsprechend handeln und an den angebotenen Lehrgängen und Seminaren regelmäßig teilnehmen. Das Schlusswort beendete der Stellvertretende Kreisbrandmeister mit dem Dank für die gute Zusammenarbeit und einem Zitat von
Albert Einstein „Die besten Dinge sind nicht die, die man für Geld bekommt“ – bei der Feuerwehr bekommen Sie das Beste.
Der Bericht der Ehrenabteilung wurde stellvertretend von Andreas Bleck vorgelesen. Neben den Aktivitäten auf den Feuerwehrfesten der drei Einheiten nahm die Ehrenabteilung noch am Treffen der Ehrenabteilungen der Feuerwehren im Ennepe-Ruhr-Kreis in Sprockhövel teil. Außerdem gab es eine Arbeitstagung der Sprecher der Ehrenabteilungen und eine Besichtigung der Ewald Dörken AG – Lackwerke in Herdecke. Das Jahr wurde abgeschlossen durch das gemeinsame Adventskaffeetrinken im Gerätehaus Delle.
Die Fachberaterin Seelsorge, Eva Brühl, gab einen Bericht der Notfallseelsorge ab. Das Team besteht derzeit aus fünf Mitgliedern. Im Jahr 2016 gab es unterschiedliche Einsätze, die häusliche Todesfälle und Benachrichtigungen nach Verkehrsunfällen in Kooperation mit der Polizei betrafen. Außerdem nahm ein Team an der Jahresabschlussübung der Feuerwehr teil. Die Einsätze werden vom Team ENSüd unterstützt. Man hilft sich hier gegenseitig aus, wenn das andere Team verhindert ist.
Albrecht Kaiser gab einen Bericht der Sterbekasse mit Sitz in Bückeburg ab. Insgesamt waren 2016 fünf Todesfälle zu beklagen, bei denen die Sterbekasse tätig wurde. Dies betrifft sowohl verstorbene Kameraden als auch verstorbene Ehepartner. Auch ausgeschiedene Mitglieder können die Versicherung weiter einzahlen und so ihre Hinterbliebenen im Sterbefall absichern.
In seinem ersten Jahresbericht als Leiter der Feuerwehr betonte Andreas Bleck die Besonderheit dieses für ihn ersten Berichtes in seinem neuen Amt. In der Auflistung der Statistik gab es eine
Übersicht über die wichtigsten Daten. Derzeit gibt es 145 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr der Stadt Breckerfeld, die sich aufteilen in 92 Kameraden der Einsatzabteilung (darunter 11 Frauen), 18 Mitglieder der Jugendfeuerwehr und 35 Kameraden der Ehrenabteilung. Bei den
insgesamt 28 Brandeinsätzen (davon elf BMA-Einsätze), 84 technischen Hilfeleistungen (Tragehilfen für den Rettungsdienst, Türöffnungen, Einsätzen mit Personen oder Tieren in Notlage, Ölspuren, Wasser- und Sturmschäden, etc.) und 17 Fehlalarmierungen kamen insgesamt 3726 Einsatzstunden
zusammen.
Im Rückblick auf das Jahr 2016 wurde deutlich, welch vielfältige Aufgaben die Feuerwehr jedes Jahr zu bewältigen hat. Das Jahr begann mit dem Brand in der Viehgasse, bei dem die Altstadt von
Breckerfeld knapp an einer Katastrophe vorbei gekommen ist, in dem das Übergreifen auf andere Gebäude verhindert werden konnte. Im März vollzog sich der Führungswechsel, der emotional war und den Zusammenhalt der Wehr demonstrierte. Andreas Bleck dankte noch einmal allen für ihre Unterstützung. Im April gab es einen Führungswechsel in der Jugendfeuerwehr. Ebenso wie weibliche Ausbilderinnen könnten die Jugendlichen vor allem noch Verstärkung aus Delle und Zurstraße gebrauchen, die derzeit unterrepräsentiert sind. Die Verkehrsunfälle unterhalb
„Weißenpferd“ mit einem Toten und mehreren Verletzten, die Leichenbergung an der Glör und der Verkehrsunfall nach internistischem Notfall, der ebenso zum Todesfall führte, verlangte den aktiven Kameraden innerhalb kürzester Zeit alles ab. Die beste Ausbildung nützt da nichts, wenn man an
seine Grenzen stößt. Der Leiter der Feuerwehr dankte hier dem Team der Notfallseelsorge für ihren tollen Job. Das Jahr 2016 ging weiter mit der Ernennung des Ehrenwehrleiters Norbert Lohoff als Anerkennung für seine gute geleistete Arbeit. Im Sommer fanden die Feste der Einheiten mit Unterstützung der Jugendfeuerwehr und der Ehrenabteilung statt. Sowohl im Frühjahr als auch im Herbst wurden erfolgreich unterschiedliche Teile des Grundlehrgangs absolviert. Immer wieder hielten umgefallene Bäume, Alarme der Brandmeldeanlagen, Brände, Tragehilfen, Landungen des Rettungshubschraubers und andere diverse Einsätze die Feuerwehr auf Trab. Die Abschlussübung am
Brockland bot ein vielfältiges Einsatzspektrum. Beim anschließenden Beisammensein wurde Martin Eicker zum Leiter Atemschutz ernannt. Zum Ende des Jahres kam es noch zu einem Wohnungsbrand in Zurstraße, bei dem zum Glück nur eine Spülmaschine schwerer zu Schaden kam. Außerdem wurde
Norbert Lohoff noch einmal für drei Jahre zum Vizepräsidenten des Kreisfeuerwehrverbandes gewählt.
Lars Pflanzer trug den Bericht der Jugendfeuerwehr vor. Derzeit sind 18 Jugendliche Mitglied, darunter vier Mädchen. Bei den 39 Diensten wurden ca. 5500 Stunden Dienstzeit abgeleistet. Diese
verteilten sich auf Dienste zur Feuerwehrdienstvorschrift 3, zur technischen Hilfeleistung und Spaßdienste wie bowlen, Besuch des Movie-Parks, etc. Auf den Feuerwehrfesten waren die
Jugendlichen mit einem Süßigkeitenstand vertreten und zeigten bei Übungen ihr Können. Im Jahr 2016 war die Jugendfeuerwehr auch zum ersten Mal auf dem Bauernmarkt vertreten. Bei der
Jahresabschlussübung zeigten sie Eltern und Vertretern der Einheiten ihr Können.
Durch Fort- und Weiterbildung begründet konnten diverse Kameradinnen und Kameradinnen zu
folgenden Dienstgraden ernannt bzw. befördert werden:
Feuerwehrfrau/-mann Anwärter/-in | Sarah Menna, Harald Guziewski |
Feuerwehrfrau/-mann | Justin Dahl, Nicole Eigenmann, Oliver Krüger, Felix Weißmann, André Brockhausen |
Oberfeuerwehrfrau/-mann | Torben Brühl, Marc Ellinghaus, Michael Flemming, Jan Löcken, Dirk Schöneberg, Peter Speckmann, Stephan Burmeister, Lisa Instenberg, Markus Kötter, Wendy Weber |
Hauptfeuerwehrmann | Christopher Schwarz |
Unterbrandmeister | Marcel Gißelmann, Lukas Hagebeuker, Fabian Ullrich |
Brandmeister | Björn Anton |
Oberbrandmeister | Sören Vogt, Klaus Dahlhaus, Mathias Färber, Sean Weber |
Brandinspektor | Björn Menna |
Brandoberinspektor | Carsten Kolb, Dirk Neuhaus |
Für ihre langjährige Arbeit in der Feuerwehr wurden diverse Kameraden geehrt:
Detlef Friedrich, Dieter Greßhöner und Thomas Hagebeuker (35 Jahre), Martin Eicker und Wolfgang Falkenroth (40 Jahre) und Eberhard Schmidt (50 Jahre). Der Kamerad Siegfried Neubert verstarb am 23.02.2017 und wurde posthum für 60 Jahre in der Feuerwehr geehrt. In die Ehrenabteilung wurde Ferdinand
Neufeind verabschiedet.
In seinen Abschlussworten dankte Andreas Bleck, rückblickend auf das erste vergangene Jahr als Leiter der Feuerwehr, allen. Einem jedoch galt sein ganz besonderer Dank – seinem Stellvertreter Hendrik Binder. In einem Ausblick auf das kommende Jahr wurde die Mitgliederwerbung hervorgehoben, zu der sich ein Arbeitskreis gebildet hat. Die Tagesverfügbarkeit ist in Breckerfeld ein großes Problem, da mehr Arbeitnehmer die Stadt verlassen als zum Arbeiten in die Stadt hineinkommen. Der große Kreisverkehr an der Königsheide ist ein großer Punkt. Wie schnell werden die Blaulichtfahrzeuge die Baustelle durchqueren können? Die Arbeit als Leiter der Feuerwehr hat einen hohen Verwaltungsgrad. Ein Beispiel ist die Beschäftigung mit der Frage, welchen Dienstrock die Damen tragen – alle tragen weiterhin ihre Hosen. Ein weiterer Punkt ist die Gefährdungsbeurteilung. Respekt und Toleranz werden großgeschrieben und werden auch von der Bevölkerung in Richtung der Einsatzkräfte erwartet. Ein Gesetz, dass sich mit der Gewalt gegen Einsatzkräfte beschäftigt, wird derzeit auf den Weg gebracht.
Zum Schluss dankte Andreas Bleck allen für die Unterstützung und bat darum, den Dank auch an die Partnerinnen und Partner daheim weiter zu geben. Anschließend lud er alle noch zum gemeinsamen Abendessen ein.